Die nunmehr zweite online Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen begann mit den Grußworten der Ministerin Anne Spiegel, der Landtagskandidatin Andrea Manz. Die Moderation übernahm Juliane Rohrbacher.
„Noch immer ist das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen davon abhängig, in welcher Familie und in welcher Stadt sie aufwachsen.“ Diese skandalöse Ungerechtigkeit setzt sich trotz des wirtschaftlichen Aufschwunges seit Jahren immer weiter fort und wird durch die Pandemie noch verschärft.„Wissen haben wir genug, um Änderungen der bestehenden Strukturen vorzunehmen“, so Herr Müller, Dipl. Pädagoge und Geschäftsführer des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz, der als Referent für die online Veranstaltung der GRÜNEN gewonnen werden konnte. „Niemand solle deshalb arm sein, weil er oder sie Kinder hat! Das Schicksal der Kinder und ihre Zukunftschancen sollten nicht an die soziale Herkunft gekoppelt sein!“ Mit diesen wegweisenden Prämissen führte Herr Müller mit verschiedenen Daten in die Kinder- und Jugendarmut in Rheinland-Pfalz ein. Mit detaillierten Statistiken und Grafiken erläuterte Herr Müller kenntnisreich die Leistungen und Strukturen in der Kinder- und Jugendhilfe. Er kommt dabei zum Ergebnis, dass Geld alleine nicht ausreicht, um die bestehende Ungleichheit aufzuheben. Auch ein Mehr des Bestehenden alleine reicht nicht. Es braucht eine andere soziale Infrastruktur, die neue Konzepte und Finanzierung und weitere Politikfelder zusammenführt. Mit verschiedenen und neuen Ansatzpunkten zeigte er den Teilnehmer*innen Wege zur Armutsbekämpfung auf. Die Teilnehmer*innen unterstrichen die Ansätze von Herrn Müller mit eigenen beruflichen und institutionellen Erfahrungen.
Für die GRÜNEN wurde nach dem Vortrag noch einmal bewusst, dass in der Kinder- und Jugendhilfe und andere Politikfeldern, wie Stadtplanung „dicke Bretter zu bohren sind“, um eine Veränderung und Verbesserung zu erreichen. Es muss gelingen, dass Kinder- und Jugendarmut kein vorgegebenes Schicksal ist und bleiben darf.