GRÜNE zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“: „Mehr
Gleichberechtigung wagen“
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Die Anstrengungen, die Gleichstellung von Frauen und Männern weiter voranzubringen, dagegen stagnieren. Dabei stärkt die Gleichberechtigung Frauen und Mädchen und schützt sie besser vor Gewalt.“ Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ sieht Michaela Bögner, Co-Vorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Bad Kreuznach, alle Ebenen, also Kreis, Stadt und Kommunen in unserem Kreis gefordert, den Auftrag des Grundgesetztes zur Gleichberechtigung von Mann und Frau, beherzt umzusetzen. „Da gibt es noch reichlich Luft nach oben“, erklärt sie und fordert dazu auf, mehr Gleichberechtigung zu wagen.
Sie erinnert daran, dass Menschen- und Frauenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen seit 1981 mit dem 25. November weltweit ein Signal gegen Gewalt an Frauen setzen. Denn unabhängig von Alter, sozialer und kultureller Herkunft kann die Gewalt jeden Menschen treffen, aber rund 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Frauen und Mädchen, die eine Behinderung haben, die wohnungslos sind oder als Fremde angesehen werden, sind nochmals stärker betroffen. "Viele Strukturen bremsen Frauen immer noch aus und diskriminieren sie. Zugleich begünstigen sie Gewalt gegen Frauen und Mädchen", unterstreicht Michaela Bögner.
Weiter erklärt sie: „Das Engagement des Vereins „Frauen helfen Frauen“ sowie die Arbeit in und die Angebote von Frauenhaus, Fachberatungsstelle und Interventionsstelle sind unverzichtbar. Wir begrüßen, dass Stadt und Kreis sie fördern. Hilfe bietet auch das Café Bunt, eine weitere wichtige Stelle für Frauen.
Darüber hinaus brauchen wir mehr engagierte Politikerinnen und Politiker, und mehr engagierte Bürgerinnen und Bürger, damit die gesetzlichen Vorgaben zur Gleichberechtigung der Geschlechter endlich überzeugend umgesetzt werden.
Denn Gleichstellung schafft Strukturen, die es Frauen ermöglichen, sich tragfähige Perspektiven für Leben und Arbeit zu eröffnen – auch im ländlichen Raum. Sie macht Frauen sichtbar. Das ist immer noch nicht selbstverständlich, wie ein Blick in den Kreistag Bad Kreuznach zeigt. Die Hälfte der Bevölkerung ist darin nur etwa zu einem Drittel vertreten – in den Stadt- und Gemeinderäten sind Frauen ebenfalls stark unterrepräsentiert. Das macht deutlich, dass es auch auf die Kommunen ankommt. Ihre Gremien und Verwaltungen sind, wie wir alle, gefordert, die Gleichberechtigung als zentrale Aufgabe wahrzunehmen und endlich zu handeln. Gleichberechtigung von Frau und Mann ist ein Verfassungsauftrag. Sie ist zentraler Schlüssel zu einer demokratisch, wirtschaftlich und sozial gelingenden Entwicklung unserer Gemeinden, Städte und unseres Landkreises. Wagen wir endlich mehr Gleichberechtigung, die Ergebnisse der bisherigen Praxis können nur besser werden."