Wahlprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Nahe-Glan Bad Sobernheim
Die Grundlage der nächsten 5 Jahre bildet unser Wahlprogramm für den Ortsverband Nahe-Glan für die Wahlen zum Stadtrat Bad Sobernheim.
Mehr Zukunft für Bad Sobernheim wagen
Nicht nur die Welt ist im Wandel. Auch Bad Sobernheim entwickelt sich. In den nächsten fünf Jahren stehen etliche Baumaßnahmen an, macht auch der Klimawandel in unserer schönen Stadt keinen Halt und wir müssen mit wenig Budget Großes leisten. Traumtänzerei? Nein! Denn wir haben klare Vorstellungen über den Weg dorthin und können uns an Vorreiterkommunen, z.B. im Hunsrückkreis orientieren! Ausdauer, Wissen, Kreativität, Arbeitswille und das Miteinander sind Voraussetzung für unseren Erfolg.
Bad Sobernheim hat Zukunft. Genau dafür brennen wir. Wir packen die Aufgabe an! Es gibt keine Alternative! Wir wollen, dass Bad Sobernheim gestärkt aus der Kommunalwahl 2024 hervorgeht – klimaneutral, nachhaltig, sozial gerecht, familienfreundlich, weltoffen und demokratisch.
Dafür stehen wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Klimaschutz, der Spaß macht und sich rechnet!
Viele Kommunen machen es bereits vor und zeigen: Es funktioniert nicht nur, es rechnet sich! Lokaler Klimaschutz durch Photovoltaik, Nahwärme und Windkraft schafft lokalen Wohlstand, mehr Unabhängigkeit und stärkt die regionale Wirtschaft. Wir möchten darüber hinaus mehr Stadtgrün und weniger Schottergärten. Insektenfreundliche Blühwiesen und Gärten sowie Fassaden- und Dachbegrünung sind nicht nur optisch schön, sie begünstigen das Kleinklima, speichern das Wasser, damit die Nahe nicht über die Ufer tritt. Klar ist: Die städtischen Liegenschaften gehen mit gutem Beispiel voran.
Unsere Luft wird besser durch mehr Rad- und Fußverkehr. Wir kämpfen weiterhin für einen attraktiven und zielgerichteten Öffentlichen Nahverkehr statt einem autobahnähnlichen Ausbau der B41. Wir brauchen umweltfreundliche Industrie- und Heizanlagen durch die Nutzung zentraler und dezentraler regenerativer Energien (Wind, Sonne, Erd- und Nahwärme). Dazu sollten so viele wie mögliche Häuser dezentral beheizt oder mit Energie versorgt werden. Das spart Geld und jedem Hauseigentümer Platz im Eigenheim.
Wir setzen uns ein für eine transparente Datenhaltung und mehr Digitalisierung, z. B. zum Aufbau eines kommunalen Solar- und Wärmekatasters, zur Förderung von Bürgersolaranlagen, Elektrifizierung mit Fotovoltaik von größeren Parkflächen (z. B. P+R-Platz) und dem Aufbau einer Wärmeplanung.
Regionales Handwerk und Wirtschaft nachhaltig stärken!
Zur Stärkung der regionalen Wirtschaft müssen regionale Prozesse neu gedacht werden.Eine starke Wirtschaft geht aber nur gemeinsam mit Klimaschutz . Erst diese Kombination ist die stabile Grundlage für nachhaltiges Wirtschaftswachstum mitheimischen Arbeitsplätzen und einer lokalen Identität, unabhängig von nationalen und internationalen Wirtschaftskreisläufen.
Wir wissen, dass bisherige Konzepte auf der grünen Wiese und Flächenwachstum nicht mehr funktionieren. Deshalb liegt uns die Innenstadt von Bad Sobernheim besonders am Herzen. Der Prozess der nachhaltigen Sanierung muss weitergeführt werden, begleitet von einem bunten, kleinteiligen Mix aus Wohnen, Gewerbe und Dienstleitungen. Durch die Unterstützung privater Initiativen, sowohl in „Tourismus“, „klimaneutrale Investitionen“, aber auch (inter)kulturellen Bereichen schaffen wir eine eigene Bad Sobernheimer Marke! Unser Ziel ist: Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Hebung dieser Potenziale sowie zur Finanzierung von sozialen und ökologischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der lokalen Wirtschaft. Gewinne werden erwirtschaftet durch Investition in umweltschützende und tourismusverträgliche Projekte. Damit verhindern wir Steuer- und Gebührenerhöhungen zum Stopfen von Haushaltslöchern.
Wohlfühlen in unserer Stadt!
Stadtentwicklung mit Augenmaß und geringem Flächenverbrauch macht das Leben einfacher und günstiger, da die Erschließungskosten sinken und Wege kürzer werden. Mit Begrünungskonzepten und nachhaltigen Bauweisen steigern wir in Bad Sobernheim die Lebensqualität. Baulücken sollen geschlossen und Leerstände aktiv angegangen werden. Dazu befürworten wir eine Ausweitung der Geschossbauweise, um der anhaltenden Versiegelung von wertvollen Lebensräumen entgegenzuwirken. Wir setzen uns für neue Wohnformen wie Mehrgenerationen-Wohnen und Tiny Häusern ein, so dass alle Lebensgemeinschaften bezahlbaren Wohnraum finden. Gemeinsam mit der Diakonie möchten wir Menschen mit Beeinträchtigungen – ob körperlich oder altersbedingt –ein selbstbestimmtes, barrierefreies Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Wir setzen bei unseren städtischen Immobilien auf eine bessere Vermarktung und intensivere Nutzung. Neben dem Ausbau der Kindergärten und Spielmöglichkeiten nicht nur für die Jüngsten, soll der gesamte öffentliche Raum stärker für die Bedürfnisse von Jung und Alt aufgewertet werden.
Wir wollen, dass Bad Sobernheims Straßen wieder lebens- und liebenswert werden, nicht nur für das Auto. Das geht mit weniger Tempo und breiten, barrierefreien Gehwegen. Der Bahnhofsvorplatz und die Bewohner:innen an den Hauptverkehrsstraßen sollen von der Sanierung der L232 (Staudernheimer- bis Monzingerstraße) profitieren. Statt leere Busse durch Bad Sobernheim zu schicken, wollen wir Kleinbusse, Fahrgemeinschaften und Mitnahmeangebote fördern.
Eine langfristige Sicherstellung eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems durch Fachärzte und die zusätzliche Förderung von Gesundheitsvorsorge sowie -aufklärung innerhalb der Stadt bleibt uns wichtig. Das sind wir den beiden Sobernheimer Persönlichkeiten, Emmanuel Felke und Anton Burg schuldig –die das gesunde (Bar)fußgehen und Radfahren so populär gemacht haben.
Gemeinsam handeln - Politik zum Mitgestalten!
Erfolgreiche Politik gelingt nur mit Ihnen/Dir gemeinsam! Wir möchten verbindliche Richtlinien für eine transparente und zielgerichtete Beteiligung der Zivilgesellschaft einführen. Hierfür sind gemeinsam mit Ihnen/Dir neue Formen der Beteiligung zu prüfen und digitale Medien verstärkt zu nutzen.
Auch die Jungen sollen die Zukunft Bad Sobernheim mitgestalten Wir werden die Jugend stärker einbinden, z.B. durch ein Jugendparlament, das ein Mitspracherecht durch Teilnahme an Stadtratssitzungen anstrebt. Wir sollten nicht über die Köpfe derer entscheiden, die in Zukunft hier leben, Dabei sollte weniger die Parteifarbe, sondern Themen im Vordergrund stehen!
Startups müssen stärker gefördert werden und der Aufbau eines digitalen Leerstandskatasters für Neuansiedlung von Geschäften und Freiberuflern genutzt werden. Anstatt unsere Umwelt zu vermüllen und unseren Wertstoffhof zu befüllen, möchten wir Tauschbörsen einrichten, ein Sozialkaufhaus oder Repair-Café einrichten und Upcycling-Workshops anbieten.
Die Förderung von sozialen Aktivitäten und Gemeinschaftsprojekten wird in unserer heutigen Zeit des „Auseinanderdriftens“ und der Destabilisierung der Demokratie immer wichtiger. „Gemeinsam reden und handeln statt übereinander lästern!“, ist unsere Devise. Wir setzen uns daher ein, bestehende, aber auch neue Initiativen zu etablieren. Ziel ist es, ein inklusives Umfeld für alle Bürger:innen zu schaffen, unterschiedliche Bevölkerungsgruppen einzubinden und bestehende Initiativen und Einrichtungen noch besser zu vernetzen. Denn nur gemeinsam sind wir stark und werden die Herausforderungen bewältigen!
