Ende Juli gab es für die Bürger der Verbandsgemeinde Nahe-Glan spannende Neuigkeiten in puncto Klimaschutz: Cindy Lu Theis, die Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde, präsentierte einen ersten Teil ihres Klimaschutzkonzeptes. Bei diesem wichtigen Vorhaben wurde sie vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) unterstützt. Kevin Hahn vom IfaS war ebenfalls bei dieser Vorstellung dabei, und in der darauffolgenden Woche informierte auch der Geschäftsführer des IfaS, Prof. Dr. Peter Heck, über die Ergebnisse.
Die Präsentation fand im großen Besprechungssaal des Rathauses Bad Sobernheim statt, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Ein Zeichen dafür, wie wichtig das Thema den Bürgern ist.
In einer Zusammenfassung der vorgestellten Daten lässt sich festhalten, dass die Verbandsgemeinde in Sachen Stromverbrauch mit über 80% aus erneuerbaren Energien überdurchschnittlich gut abschneidet. Beim Heizverbrauch liegt sie allerdings mit nur ca. 10% unter dem Bundesschnitt. Interessanterweise sieht Prof. Dr. Heck hier großes Potential: Die Energiekosten für Heizung übersteigen die des Stroms fast um das Vierfache. Dieser Punkt wurde intensiv diskutiert und zeigt, wo in Zukunft Handlungsbedarf besteht.
Jedoch gibt es auch Kritikpunkte. Während der Veranstaltung wurde bedauert, dass nur wenige Ratsmitglieder, abgesehen von Vertretern von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, an dieser wichtigen Sitzung teilnahmen. In einem weiteren kontroversen Punkt lehnte der Rat die Nutzung der KIPKI-Gelder für wegweisende Projekte wie z.B. Bürgergenossenschaften im Bereich Nahwärmenetze ab. Eine Entscheidung, die in der Gemeinde sicherlich noch für Diskussionsstoff sorgen wird.
Ein ausführlicher Beitrag zu diesem Thema wurde auch im Öffentlichen Anzeiger am 29.07.2023 veröffentlicht.
Quelle: Öffentlicher Anzeiger
Text: Kai Sommer